Mollseifen 2013

Mollseifen 2013
Mollseifen/ Altkreis Bersenbrück. „Gianluca- JKR- Zimmer 10; Enya- IGS- Zimmer 12; Amir- Campemoor- Zimmer 27; Anne- Lena- Paul- Moor- Schule- Zimmer 29;

Lucie- Zirkusfamilie Anbau- Zimmer 35“, so halt es durch das Naturfreundehaus Mollseifen (Sauerland).

 „Endlich die „Kleinen“ sind da!“ Sicher, im größten Bus der Firma Nieporte (Ankum), wurden aus dem Altkreis Bersenbrück und dem Landkreis Steinfurt die zukünftigen InderInnen, PeruanerInnen, ÄgypterInnen, RussenInnen und Deutsche ans Ziel gebracht (Wir berichteten!).
Immer zur gleichen Zeit, Ende Januar, Anfang Februar, wird es lebendig im tief verschneiten Walddorf nahe Winterberg.


Eine logistische Meisterleistung, des deutsch- russischen Jugendkompetenzteams des „Zirkus der Kulturen“ zusammen mit den Herbergseltern Marlene Gödde- Henne und Manfred Henne, denn gut 100 Personen mussten nicht nur im Naturfreundehaus untergebracht werden!
Ein straffes Programm wartete nun auf die SchülerInnen der verschiedenen Schulen und Vereine in der zweitägigen Kennlernphase dieser interkulturellen Bildungsmaßnahme des deutsch- russischen Jugendaustausches (drja).
Die SchülerInnen und aus- bzw.- fortzubildenden deutschen und russischen JugendleiterInnen durchliefen nach einem festen Zeitplan gemeinsam, also jahrgangsübergreifend, neben dem Biathlon noch acht weitere Workshops aus dem musischen, künstlerischen und sportlichen Bereich.
Sie mussten sich dann für einen „Präsentationsworkshop“ entscheiden, indem sie am Ende des Lehrgangs ihrer Ländergruppenpräsentation ebenfalls ihre gelernten Künste zur Schau stellen konnten.

Die afrikanischen Trommler bei der Präsentation Vlada Khovrina (Perm), in Deutschland studierende Russin, Irina Graf und Miriam Dirksmeier (beide Rieste) und Ines Troffer (Gehrde), seit mindestens fünf Jahren fest im Verantwortungskader verankert, staunten nicht schlecht, als sie, aus schulischen und beruflichen Gründen einige Stunden später ins Projekt einsteigend, sich dem Naturfreundehaus näherten. Die „BiathletenInnen“ in Schussfahrt den Hang herunterkommend, begleitend von dem „Trommelwirbel“ der afrikanischen Trommler unter Martin Vetter (Görlitz) aus der Villa am Berg, war man ja gewohnt, aber nicht die asiatischen Klänge, die aus dem Dorfmuseum  kamen, gleich gegenüber der Herberge.


Von draußen durchs Fenster hinein schauend traute man seinen Augen nicht.
Jung und alt lagen nebeneinander tief entspannend, mit einer Klangschale auf der Brust.
„Tiefenentspannend mit Klang und Vibrationen“, so auch der Workshopname der Musiktherapeutin Angela Preker.
Im Naturfreundehaus dann das bekannte Bild: In der kleinen Sporthalle der Vietnamese Daniel Nguyen zusammen mit dem Zirkuspädagogen Stefan Preker mit den Jongleuren, Balancieren und Akrobaten, die Hip- Hop- TänzerInnen mit Viktoria Adam (Bersenbrück) und Inna Mikova (Perm), sowie den russischen Tänzern mit Kate Krasilnikova (Perm) im Aufenthaltsraum.


Abgeschirmt die FadenspielerInnen um Ines Troffer (Gehrde) und Kristina Thomas (Greven). Jede und jeder am Projekt Teilnehmende erhält als Erstes, anstelle von Handy, Walkman, MP3- Player etc., einen Faden.
Drei verschiedenen Fadenspielprüfungen können während der gesamten Zeit erreicht werden! Vom Apatschentor, zum Pariser Eifelturm, dem Mond über dem Berg und viele andere Figuren; eine andere Form der Entspannung!
Kunst- Workshop; Thema: Kinderrechte gleich MenschenrechteUnten im Keller dann die KünstlerInnen. Diesmal standen zwei Kunstworkshops auf dem Programm. Unter der Anleitung von Maxim Akhmadiev (Perm) wurden tolle Bilder und Collagen zum Thema „Kinderrechte gleich Menschenrechte“ erstellt.


Elena Parshakova (Perm) fertigte mit ihren KünstlerInnen aus dem gereinigten Müll aus dem gelben Sack, Kunst und Umwelt verbindend, nicht nur Collagen zum Thema, sondern ließ u.a. aus Milchdosen Nist- und Vogelhäuschen bauen und entsorgte den Restmüll auf dem Ganzkörper- Maler- Anzug, um so den Flussgott Clituno, frei nach der Skulptur des Künstlers Markus Lüpertz, als Puppe bzw. in Menschengestalt darzustellen, sich empörend, was alles so aus den Flüssen weltweit an ihm kleben bleibt.
Interessante Kunstwerke wurden dann auch am letzten Abend zwischen den Ländergruppenpräsentationen vorgestellt, genau so wie die Zirkusdarbietungen, Tänze der TänzerInnen und Musikstücke der TrommlerInnen.
Beeindruckend auch die Darstellung einer selbstgeschriebenen Fantasiegeschichte als Schwarzlichttheater, der FadenspielerInnen.


Nachdenklich, aber mit viel Applaus verabschiedet, stimmten die verschiedenen Ländergruppenpräsentationen zum Thema „Kinderrechte gleich Menschenrechte- Weltweit!“ So zum Beispiel die Darstellung des arabischen Frühling, Entstehung und Folgen, als Power- Point- Präsentation, untermalt von kleinen Sketschen zum entsprechenden Bild der Ländergruppe Ägypten, oder die „Verarbeitung“ einer Pressemeldung auf der Titelseite der NOZ „Tod am Altkleider- Container“ einer 60jährigen! Zwei mögliche Interpretationen zum Vorgang zum Thema „Altersarmut- Kinderarmut“ der Ländergrupe Deutschland.
„Wir sind gut präpariert für die nächsten Aufgaben“, so unisono Klemens Wolf (Fürstenau) und Joachim Ebel (Greven). „Erstmalig können wir unser Modell „Zirkus der Kulturen“ auch in Russland mit der „New Generation“ der Region Perm (Ural/ Russland) durchführen!“

Genarationsübergreifender Workshop Akrobatik