Wir müssen zu den alten Lehren zurückkehren, wenn wir die Natur noch retten wollen

"Wir müssen zu den alten Lehren zurückkehren, wenn wir die Natur noch retten wollen"  Zitat eines Nordamerikanischen Indianers

Bersenbrück/Perm. Auf Hochtouren laufen die Auswertungsphasen der drei internationalen Begegnungen (wir berichteten) 2011 des Netzwerkes „Zirkus der Kulturen“. Im Rahmen des Kooperationsmodells „Schule/Verein“ wurden in den jeweils 15- 20- tägigen Projektphasen neben der reinen Ausbildung zum Jugendleiter und Sportassistenten in Workshops von internationalen Teams Russen und Deutsche auch weitere Inhalte aus den Bereichen Kunst, Musik, Sport, Kultur und Ökologie an jüngere SchülerInnen aus verschiedenen Bildungseinrichtungen vermittelt. Heute begleiten wir Pia Tabea aus Üffeln (Gymnasium Bersenbrück), Florian Eden aus Bramsche und Christopher Reddehase aus Georgsmarienhütte (beide Schüler des ErzieherInnenkurses EQ1 der BBS- Bersenbrück), die im Umweltlernstandort (Alfhausen) von Jürgen Christiansen auf ihren Umweltpart im Sommerprojekt in Bersenbrück und in Russland vorbereitet wurden. Im Workshop „Biologische Gewässeruntersuchung“ vermittelten sie zusammen mit der Studentin Mariya Chupina aus Perm, wie man mikroskopisch anhand der mit dem Kescher gefangenen Kleinstlebewesen aus dem Fluss „Hase“ die Gewässergüte bestimmen kann!

Auf dem Uralfluss „Usva“ in Russland wurden dann unter dem Motto „Auf der Suche nach dem Glitzern des Wassers“ Wasserproben sowohl aus dem Fluss als auch von den für die gesamte Gruppe so wichtigen Quellgewässern entnommen und zusammen mit der Ökologiestudentin aus Perm, Julia Makarova, chemisch untersucht.

Mit dem deutsch- russischen Team konnten dann auch noch an der Universität selbst Wasserproben vom Quellwasser, der Usva, dem Permer Leitungswasser und aus der Eishöhle von Kungur wissenschaftlich chemisch untersucht werden. Diese Ergebnisse liegen nun vor und sollten in Kürze veröffentlicht werden!

Ein Umweltproblem jedoch hatte man hier in der Einsamkeit des Urals auf und an den Ufern des Flusses nicht in dieser Form erwartet. Man war nie allein mit dem Katamaran unterwegs! Zu Hunderten fuhren die Boote an den sechs russisch- deutschen „Besatzungen“ vorbei oder wurden von diesen überholt, meist mit viel Alkohol an Bord; Boote jeglicher Art, meist von kommerziellen, russischen Anbietern vermittelt.

Auf diese Situation konnte man sich ja noch einstellen, nicht aber auf die Müllberge, die dieser „Wassertourismus“ hinterließ! Hier in Russland kann man noch „wild“ zelten! Deutsche und Russen gleichermaßen geschockt, entschloss man sich sofort, mit dem Organisator der Fahrt „GreenWind“ (Grüner Wind), von dem Lagerplatz aus auf der Uferseite 1000m flussauf- und abwärts, den gesamten Müll aufzusammeln.

Das Ergebnis: 10x 100l schwarze Müllsäcke; eine Katamaran musste für den Abtransport „geopfert“ werden! Am Zielort traf man dann einen Großteil der Boote wieder.

Am Ufer selbst hatte man das Gefühl, dass ein Festival nun gerade abgebaut wurde. Die weitere Entsorgung des Mülls der Gruppe konnte nicht weiter verfolgt werden; man weiß aber in Russland, ein riesen Problem! Interessant die deutsch- russischen Lösungsvorschläge, nicht nur für die Situation in Russland: speziell ausgebildete Flussranger, keine Gruppe ohne speziell ausgebildete Guides, eigene Müllentsorgung mit Strafandrohung u.v.a.m.!

In einer speziellen Dokumentation werden nicht nur diese Ergebnisse durch das Netzwerk „Zirkus der Kulturen“ veröffentlicht!

 

Pressebericht