Von der Kama bis zur Green Line und weiter...

Altkreis Bersenbrueck/ Region Perm. Ein Herz und eine Seele. Das Team vor der EishoehleHallo, hier sind wir wieder vom internationalen Presseteam des interkulturellen Netzwerkes «Zirkus der Kulturen» aus der Region Perm (Ural/ Russland) Sascha Bandrina und Maxim Akhmadiev von der Perm National Research Politechnic University und Franziska Schenk von der Leibniz Universität Hannover (Alfhausen). Eine tolle Woche an der Kama, dem größten Fluss in dieser Region liegt hinter uns. Davon drei Tage in den jeweiligen Gastfamilien unserer russischen Freunde und vier Tage mit dem Katamaran auf einem der schönsten Flüsse, dem Chusovaja, im Ural. 11 Gastfamilien beherbergten die 15 deutschen «Pädagogen» der «interkulturellen Schule der besonderen Art»!

Allen voran Alexandra Krasilnikova, die nun schon zum vierten Mal den Projektleiter A. Klose (Heeke), diesmal sogar mit seiner Tochter und einem «Übersetzer» Andrej Widemann (Alfhausen) in ihrer Wohnung im zweiten Stock  eines 10 stoeckigen Wohnhauses aufnahm. Ihre beiden Kinder Katja und Andrej sind auch schon mehrmals in Deutschland gewesen.

Gemeinsam besuchten die nun deutschen und russischen TeilnehemerInnen in drei Tagen einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in dieser Region. Allen voran das Museumsdorf in Kochlovka. Ähnlich wie im Museumsdorf Cloppenburg sind hier die wichtigsten historischen Gebäude der Region Perm entweder wieder original oder nach altem Vorbild neu aufgebaut worden; wie Kirchen, Bauernhöfe, Salzbergwerke, Wohnhäuser u.v.a.m. An diesem Sonntag wurden die Besucher jedoch auch von Gewehr- und Maschinengewehrsalven, Granateneinschlägen, deutschen, russischen und österreichischen «Soldaten» zu Pferde und zu Fuß empfangen. Die russische Armee zelVerladen des Gepaecksebrierte einen Gedenktag «1. Weltkrieg 1914- 18» mit Waffenschau, Schieß- und Kanonenfeuer, Ausstellungen und verschiedenen Vorführungen. Höhepunkt war eine Schlacht gegen die österreichische Armee, mit vielen Toten, Verwundeten, Gewehrschüssen, Granatenfeuer und letztlich einen Sieg der russischen Armee; kriegsverherrlichend, so der eindeutige Tenor der hauptsächlich deutschen Besucherinnen. Die Eishöhle in Kungur und die Wanderung auf der «Green Line», vorbei an den Besichtigungsorten der Stadt Perm, allem voran der Permer Bär, die weiteren Besichtigungshöhepunkte. «Auf der Suche nach dem Glitzern des Wassers», dann vier Tage auf dem Chusovaja, das erste Mal kennengelernt 2005 mit der sogenannten ersten Geraration dieses deutsch- russischen Freundeskreises! Schon die Hinfahrt mit einem ehemaligen Bus aus Deutschland war spannend: Zuerst die Kennlernphase vor dem Gebäude der Pemer National Research Politechnic University, anschließend der Ausfall der elektrischen Anlage unserer Busses und das Warten auf den Ersatzbus mitten im Uralgebirge bei 25 Grad, dann die fast vierstündige Fahrt durch die urige Landschaft des Urals und letztendlich die Ankunft am ersten Zeltplatz am Ufer des Ustikojva, unmittelbar an der Mündung in den Chusovaja.

Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Begrüßung durch die Organisation, Verteilung der Isomatten und Schlafsäcke, Einteilung in die Dreier- Zeltgruppen, Aufbau und Einteilung der Katamarane nebst Besetzung, Einteilung in die morgens- mittags- abends- Kochgemeinschaften (offenes Feuer) und die Sicherheitsbelehrung für den gesamten Bootstourablauf. Alles auch Thema der Aus- und Fortbildung für JugendleiterInnen.

Ein imposantes Bild bot sich dann bei herrlichem Wetter an den vier Tagen auf dem Uralfluss: Sechs vollbeladene Katamarane mit Zelt- Koch- Verpflegungs- und persönlicher Ausrüstung und eine jeweils fünf bis sechsköpfige deutsch- russische Besatzung! Vorbei, steuer- oder backbordseits, an der typischen bewaldeten oftmals felsigen Urallandschaft. Abwechslungsreich auch der nicht immer einfache Tagesablauf bei Temperaturen zwischen 25- 30 Grad! Ab- und Aufbau der Zeltplätze und Kochstellen , Vorbereitung der jeweiligen Mahlzeiten, tägliche Wanderungen zu den felsigen, steilen Aussischtsplattformen, besonderen Besichtigungsorten wie Höhlen, Felsen, Dörfern, Seen und natürlich das «Überleben auf dem Wasser» als Schlag- bzw. Steuermann|Frau. Unvergessen die Abende in der, durch Holzfeuer aufgeheizten Steine und überdachten Zelt, selbst aufbauten Banja (Sauna) mit abschließender Abkühlung im Flusswasser, russischer Lieder mit Gitarrenbegleitung und tollen Gesprächsrunden!Enstpannungsphase im Zweier- Katamaran
Im festen Rhythmus eingeplant auch tägliche Wasserprobenentnahme durch die Waldorfschülerinnen Viola und Barbara. «Diese Proben werden in unserer Universität chemisch untersucht», so Natalya Slyusar, Dozentin an der PNRPU und Mitbegründerin seit 2001 dieser bilateralen internationalen Maßnahme. Nachdenklich stimmte die 30- köpfige Besuchergruppe auch die Vorbeifahrt an den Resten eines ehemaligen Gulag- Gefängnisses für russische, politische Strafgefangene. Chusovoj dann die Endstation unserer Bootstour.

Bald mehr von unserer nächste Etappe, dem Aufenthalt bei der «Neuen Generation» an der Kama.

 

Viel Spaß beim Lesen!
Sascha, Maxim und Franzi