Mollseifen 2017: Eine Zusammenfassung
„Fünf Jungen IGS-Fürstenau Zimmer 20, Lehrerin aus Werlte mit Sohn Zimmer 14, vier Mädchen IGS-Fürstenau Zimmer 32, zwei Jungen Campemoor Anbau Zimmer 35, Organisationsteam Anbau Zimmer 36 so halt es durch das Naturfreundehaus Mollseifen (Sauerland).
„Endlich die „Kleinen“ sind da!“ Sicher, im 40-Bus der Firma Nieporte (Ankum), wurden aus dem Altkreis Bersenbrück die zukünftigen Syrer/-innen, Amerikaner/-Innen, Pakistaner/-innen, und Iraker/-innen ans Ziel gebracht (Wir berichteten!).
Immer zur gleichen Zeit, Ende Januar bis Anfang Februar, wird es lebendig im diesmal auch hoch verschneiten Walddorf nahe Winterberg. Auch das Wetter spielte mit den Newcomer/innen, denn ein Tag vor dem Eintreffen der Reisegruppe fielen 10cm Neuschnee.
Eine logistische Meisterleistung, des deutsch- russischen Jugendkompetenzteams des „Zirkus der Kulturen“ zusammen mit den Herbergseltern Marlene Gödde- Henne und Manfred Henne, denn knapp 70 Personen mussten im Naturfreundehaus untergebracht werden!
Die Jubiläen: „18 Jahre Deutsch-Russische Freundschaft“´, „2 Jahre Deutsch-Russische-Arabische Freundschaft“ und „12 Jahr gelebte Inklusion – vorsichtig herantastend;“ die Perspektiven auch für diese Internationale Bildungsmaßnahme.
Ein straffes Programm wartete nun auf die SchülerInnen der verschiedenen Schulen und Vereine in der zweitägigen Kennlernphase dieser interkulturellen Bildungsmaßnahme des deutsch- russischen Jugendaustausches (drja).
Die SchülerInnen und aus- bzw.- fortzubildenden deutschen, arabischen und russischen JugendleiterInnen durchliefen nach einem festen Zeitplan gemeinsam, also jahrgangsübergreifend, neben dem Biathlon noch sechs weitere Workshops aus dem mentalen, musischen, künstlerischen und sportlichen Bereich.
Sie mussten sich dann für drei „Präsentationsworkshops“ entscheiden, indem sie am Ende des Lehrgangs ihrer Ländergruppenpräsentation ebenfalls ihre gelernten Künste zur Schau stellen konnten.
Roman Felde (Kinderhof Campemoor), Miriam Dirksmeyer (Rieste) und Ole Müther (Greven), seit mindestens fünf Jahren fest im Verantwortungskader verankert, staunten nicht schlecht, als sie, aus schulischen und beruflichen Gründen einige Stunden später ins Projekt einsteigend, sich dem Naturfreundehaus näherten. Die „BiathletenInnen“ in Schussfahrt den Hang herunterkommend, begleitend von dem „Trommelwirbel“ der Percussion-Trommler unter Jennifer Brunner (IGS-Fürstenau) aus dem Keller, war man ja gewohnt.
Im Naturfreundehaus dann das bekannte Bild: In der kleinen Sporthalle der Zirkuspädagoge Stefan Preker zusammen mit dem Zirkusassistenten Marvin Wilke undJamila Binia (beide IGS-Fürstenau) mit den Jongleuren, Balancierern und Akrobaten, die Breakdancer mit dem Referenten Aljocha Kuprat (Osnabrück) im Aufenthaltsraum.
Abgeschirmt die FadenspielerInnen um Robert Badi (Kinder Campemoor) undJasmin Jobst (IGS-Fürstenau). Jede und Jeder am Projekt Teilnehmende erhält als Erstes, anstelle von Handy, Walkman, MP3- Player etc., einen Faden.
Drei verschiedenen Fadenspielprüfungen können während der gesamten Zeit erreicht werden! Vom Apatschentor, zum Pariser Eifelturm, dem Mond über dem Berg und viele andere Figuren; eine andere Form der Entspannung!
Unten auch im Keller dann die KünstlerInnen. Unter der Anleitung von Natalie Korfmann (IGS-Fürstenau – mit Chechischen Wurzeln) wurden u.a. tolle Bilder und Collagen zum Thema „Kinderrechte gleich Menschenrechte“ erstellt.
Interessante Kunstwerke wurden dann auch am letzten Abend zwischen den Ländergruppenpräsentationen vorgestellt, genauso wie die Zirkusdarbietungen, Tänze der TänzerInnen und Musikstücke der Musiker/-Innen.
Beeindruckend auch die Darstellung einer selbstgeschriebenen Fantasiegeschichte der FadenspielerInnen. Neu im Programm der Workshop deutsch-russische Sprachanimation mit den Permer Referentinnen Valeriia Leiborova und EkatarinaKataeva. Spielerisch und musisch wurden hier die Sprachbarrieren abgebaut. Anregungen und Medien kamen aus dem „Koffer der Begegnung“ der Stiftung „DEUTSCH-RUSSISCHER-JUGENDAUSTAUSCH“ aus Hamburg, dem finanziellen Zuwendungsnehmer dieser internationalen Begegnungen.
Nachdenklich, aber mit viel Applaus verabschiedet, stimmten die verschiedenen Ländergruppenpräsentationen zum Thema „Kinderrechte gleich Menschenrechte- Weltweit!“ So zum Beispiel das Schicksal einer äthiopischen Familie, die auf Grund des Klimawandels und der politischen Verhältnisse aus dem Land flieht und nun im Landkreis Osnabrück wohnt. „Vergebliche Hoffnung auf zwei Mahlzeiten!“ So das Motto. Äthiopien leidet unter der schlimmsten Dürre seit 3 Jahrzehnten.Millionen Äthiopierverhungern! Die Vereinten Nationen schlagen Alarm. Doch die Regierung verschweigt das Problem lieber! Ein Wechsel in einen anderen nicht betroffenen Landesteil ist oftmals unmöglich, und so bleibt oft nur noch die Flucht in ein anderes Land als Alternative.
„Wir sind gut präpariert für die nächsten Aufgaben“, so unisono Katja zur Lienen und Merle Roß (beide Bersenbrück). „Zum vierten Mal können wir nun unser Modell „Zirkus der Kulturen“ auch in Russland mit der „New Generation“ der Region Perm (Ural/ Russland) durchführen! Viele Anregungen aus der ersten Begegnung sind bereits in dieses Programm übernommen worden, so auch das der täglichen Abschlusskreise im Aufenthaltsraum mit den einzelnen Ländergruppen mit deutscher und russischer besinnlicher Musik vor dem Schlafen gehen: „Gute Nacht Jungen, gute Nacht Mädchen, gute Nacht Alle. Heute waren wir gut, morgen sind wir besser,“ im Wechsel russisch-deutsch, diesmal auch arabisch.
Lest hierzu aus dem Bersenbrücker Kreisblatt