Archiv

Bildung in Indien

„Lasst mich in die Schule gehen“


„Die Mädchen in meinem Land wollen in die Schule gehen, aber viele Eltern lassen sie nicht. Sie sollen zu Hause arbeiten und am besten mit elf, zwölf Jahren heiraten. Warum sollen sie dann etwas lernen?“ Congress Kanwar spricht konzentriert und schnell. Ihre braunen Augen blitzen.
Congress  berichtet von ihrem schwierigen Kampf um Bildung und Selbstbewusstsein, ihrem Traum von einem selbst bestimmten Leben. Sie möchte, dass es andere Mädchen in ihrer Heimat einmal leichter haben.
Congress Kanwar lebt in dem kleinen Dorf Patlai im Distrikt Jahlawar, einer der ärmsten Regionen im indischen Bundesstaat Rajasthan. Ihr Zuhause ist eine einfache, weiß gekalkte Lehmhütte. Sie ist die jüngste unter sieben Geschwistern, sie hat drei Brüder und drei Schwestern. Es gibt zwar mittlerweile ein Radio im Dorf. Aber die meisten Menschen sind sehr arm. Weniger als 20 Prozent der Frauen können lesen und schreiben.
„Als meine drei Schwestern so alt waren wie ich jetzt, waren sie schon lange verheiratet“, erzählt Congress. Auch Ihr Leben schien vorgezeichnet. Sie lernte, sich um das Vieh zu kümmern, kochen und den Haushalt führen. Congress weinte, als sie erlebte, wie ihr Vater ihren Bruder zur Schule schickte und auch eine Freundin aus der Nachbarschaft eingeschult
wurde. Sie bettelte darum, mitzugehen. Doch ihre Eltern fürchteten, dass sie dann ihre Pflichten vernachlässigen würde. Auch würde sie später keine gute Ehefrau mehr sein.
Eines Tages,  da war sie elf, eröffnete in der Nähe ein Schulprojekt für Kinder, die nie eingeschult wurden und nun zu alt für die erste Klasse waren. Die Lehrer gingen von Haus zu Haus und versuchten, die Eltern zu überzeugen, ihre Töchter zum Unterricht zu schicken. „Meine Eltern wollten mich erst nicht gehen lassen. Dann habe ich versprochen, dass ich alle meine Aufgaben zu Hause weiter erledige. Schließlich ließen sie mich doch in die Schule.“
Bis zu ihrem elften Lebensjahr Jahren hatte Congress nur wenig mehr als ihre Familie und die engere Nachbarschaft kennen gelernt. Nun lernte sie lesen, schreiben und rechnen, erfuhr, dass Kinder und Erwachsene Rechte haben, die als Gesetze aufgeschrieben sind. Als ihre Klasse vor einigen Monaten eine Polizeistation besuchte, erfuhr sie, dass es eine Notrufnummer gibt, die auch Kinder anrufen können, wenn sie Hilfe brauchen.
„An diesem Tag saßen bei meiner Rückkehr nach Hause, mehrere Männer vor der Tür, die ich nicht kannte. Mein Vater erklärte mir, dass sie hier seien, damit sie mich kennen lernen können. Einer von ihnen sollte mich heiraten“. Congress war entsetzt. „Ich habe gesagt, dass man mit 13 nicht heiraten darf und dass ich die Notrufnummer der Polizei anrufen würde. Da sind die Männer aufgestanden und weggelaufen“.
Congress ist fest entschlossen, gegen alle Widerstände und Zweifel ihren Weg zu gehen. Sie sagt, ihre Eltern hätten jetzt endlich eingesehen, dass es ein Fehler war, sie nicht früher einzuschulen. Später will sie einmal Polizistin werden. „Damit ich zu den Leuten gehen kann, die ihre Töchter früh verheiraten, und dafür sorgen, dass sie bestraft werden.



Der indische Bundesstaat Rajasthan:
Der Bundesstaat Rajasthan mit rund 56,5 Millionen Menschen zählt zu den rückständigsten Regionen Indiens. Trockenheit und Wassermangel, eine zersplitterte Siedlungsstruktur und feudale Traditionen behindern die Entwicklung. Bis heute besuchen im Landesdurchschnitt weniger als 50 Prozent der Mädchen eine Grundschule.
UNICEF richtet in Rajasthan so genannten „alternativen Lernzentren“  ein, in denen Mädchen wie Congress Kanwar, unterrichtet werden. Allein in den vergangenen drei Jahren wurden 80 dieser so genannten „Prabhatshalas“ in abgelegenen Dörfern eröffnet. Hierzu wurden speziell weibliche Lehrkräfte ausgebildet und Lernutensilien bereitgestellt. Gleichzeitig wurden Eltern ermutigt, ihre Kinder zur Schule zu schicken.

Iman, aus Agypten

 

 

Iman wird selbständig

„Als wir nach Ain Helwan zogen, war mein Sohn ein Außenseiter“, erzählt Amal, eine junge Frau aus Kairo. Iman ist ein Kind mit Down-Syndrom. Weil er anders aussah und sich aus ihrer Sicht seltsam benahm, verspotteten ihn die Nachbarskinder. Zum Glück öffnete kurze Zeit später das Förderzentrum für Behinderte. Durch das regelmäßige Training  dort ist der Junge viel selbständiger geworden: „Für gesunde Kinder ist es nichts Besonderes, allein zur Toilette zu gehen“, so Amal. „Für Iman ist es jedes Mal eine Leistung.“
Das von UNICEF unterstützte Förderzentrum ist in Ägypten einzigartig. Es leistet nicht nur medizinische Hilfe, sondern setzt sich als Gemeindezentrum auch für die soziale Integration Behinderter ein. Geschulte Helfer leiten die Kurse und zeigen den Eltern, wie sie Anzeichen einer Behinderung frühzeitig erkennen und mildern können. Auch die Mutter der 12-jährigen Lubna fand hier Unterstützung. Ihre geistig behinderte Tochter schlug andere Kinder und konnte nicht  sprechen. Durch die regelmäßigen Besuche im Zentrum wurde Lubna bald ruhiger und schloss erste Freundschaften. „Früher konnte ich mit meiner Tochter nichts anfangen – jetzt bin ich stolz auf sie“, so ihre Mutter.

 

 

Lakshmi, 6 Jahre aus Indien

Sklaven der Baumwollfelder

Im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh arbeiten rund 200.000 Kinder in der Baumwollproduktion – oft bis zu elf Stunden am Tag. UNICEF ermöglicht den Familien, ihre Kinder zur Schule statt zur Arbeit zu schicken. Besonders die Mädchen profitieren.

Lakshmi Boya war erst sechs Jahre alt, als ihr Vater sie zum Arbeiten auf eine Baumwollfarm gab. Anhaltende Dürre und der Ausfall mehrerer Ernten hatten die Familie aus einem Dorf im südlichen Indien in große Not gebracht. Die Eltern mussten sich mehrmals Geld leihen. Lakshmi sollte nun helfen, die Schulden in Höhe von umgerechnet 75 Euro abzutragen. In Andhra Pradesh, dem Zentrum der indischen Baumwollindustrie, arbeiten viele Mädchen wie sie als so genannte Schuldknechte, oft unter sklavenähnlichen Bedingungen. Während der Hochsaison werben Zwischenhändler sogar Mädchen aus weit entfernten Dörfern an.

Mit ihren sechs Jahren lief Lakshmi jeden Morgen mehrere Kilometer zur Arbeit. Auf den Feldern ihres Arbeitgebers musste sie die Baumwoll-Saaten untereinander kreuzen – eine mühevolle und wegen der verwendeten Pestizide gefährliche Handarbeit. Das Mädchen arbeitete täglich zehn, elf Stunden auf dem Feld, unter sengender Sonne. Abends war Lakshmi oft so müde, dass sie ohne Abendessen einschlief.

Doch der Schuldenberg der Familie wurde kaum geringer. Ihr Vater suchte Zuflucht im Alkohol. Nachdem auch die nächste Ernte ausfiel, nahm er sich das Leben. Er trank Pflanzenschutzmittel: In den Baumwollregionen Indiens haben in den letzten Jahren immer öfter verarmte, verzweifelte Kleinbauern auf diese Art ihr Leben beendet. Lakshmis Mutter Shakuntalamma stand jetzt mit vier Kindern ganz allein da. Erst als sie von einem von UNICEF unterstützten Programm gegen ausbeuterische Kinderarbeit hörte, hatte sie wieder Hoffnung, etwas für ihre Kinder tun zu können. Heute ist ihre Tochter Lakshmi zwölf Jahre alt – und hat gerade eine wichtige Prüfung bestanden. Das Mädchen ist stolz auf seine neuen Schulbücher und möchte am liebsten selbst Lehrerin werden. Die UNICEF-Initiative in der Baumwollregion soll möglichst jedem Kind den Schulbesuch ermöglichen. UNICEF hilft deshalb in 100 Dörfern, die Schulen besser auszustatten und die Lehrer als Verbündete im Kampf gegen die ausbeuterischen und schlimmsten Formen der Kinderarbeit zu gewinnen. Kinder aus armen Familien erhalten kostenlos Bücher, Hefte, Stifte und Schuluniformen.

 

Damit die Familien langfristig auf die Mitarbeit ihrer Kinder verzichten können, hilft UNICEF bei der Gründung von Dorfkomitees. Besonders die Frauen suchen hier gemeinsam nach Möglichkeiten, um ihren Kindern den Unterricht zu ermöglichen. UNICEF unterstützt die Komiteemitglieder bei der Suche nach neuen Einkommensquellen. So informiert UNICEF die Frauen darüber, wie sie zinsgünstige Kleinkredite in Anspruch nehmen oder eine kleine Genossenschaft gründen können. Bei den Treffen erfahren viele Dorfbewohner zum ersten Mal, dass auch sie Rechte haben und sich bei Fällen von Ausbeutung wehren können.

 

„UNICEF hat Licht in meine Familie gebracht“, sagt einer der Väter, dessen Familie an dem Programm teilnahm. „Meine Tochter kann zur Schule gehen – und ich bin sehr stolz auf sie!“ Bue

 

Unicef Nachrichten Nr. 3/2007

Leila,6 Jahre aus Russland

Dem Krieg ein paar Stunden entrinnen

 Leila kennt bisher nur die Zeltschule im Flüchtlingslager. Die Sechsjährige kann zwar noch nicht lesen oder schreiben, aber sie hört gerne den Geschichten zu, die der Lehrer erzählt. Das Mädchen lebt mit seiner Tante und zwei Cousins im Lager Logowats im Osten Inguschetiens. Ihr Zelt teilen sie sich mit weiteren zwölf Flüchtlingen. Leila beklagt sich nicht, dass sie keine Winterschuhe hat. Viel schlimmer ist, dass ihre Eltern nicht da sind. An ihren Vater kann sie sich kaum erinnern, er starb bereits vor Jahren im ersten Tschetschenien-Krieg. Das Bild ihrer Mutter aber hat Leila gut vor Augen – ihr Foto hält sie fest umklammert. Oft fragt sie ihre Tante, wann ihre Mutter wiederkommt. Leila weiß nicht, dass ihre Mutter vor Monaten von Heckenschützen in Grosny getötet wurde. Sie sehnt sich nach ihr und wartet. Nur die Schule und das Spiel mit ihren Klassenkameraden bieten etwas Ablenkung.
„Viele Flüchtlingskinder leiden unter Ess- und Schlafstörungen“, sagt die Psychologin Lamara Umarowa. „Die Kinder sind so traumatisiert, dass sie sich verstecken, sobald sie einen Hubschrauber hören.“ Die Psychologin leitet im Flüchtlingslager Sputnik nahe der Grenze ein Projekt, das auch von UNICEF unterstützt wird. Hier leben 8.000 Flüchtlinge, die Hälfte davon sind Kinder. Zwölf Psychologen kümmern sich um die Kinder und Frauen, auch freiwillige Helfer arbeiten mit. Lamara Umarowa zeigt Bilder der Kinder: „Ein Mädchen malte, wie es sich mit Familie und Nachbarn in Kellern vor den drohenden Luftangriffen in Grosny versteckte. Nach drei Stunden wollten die Menschen nicht länger warten und rannten in ihre Häuser zurück. In diesem Moment gerieten sie in einen Bombenhagel, bei dem viele starben.“ Um die schrecklichen Erinnerungen zu verarbeiten ist es am wichtigsten, dass die Kinder wieder lernen zu spielen und zu lachen. Deshalb malen und singen die Lehrer viel mit ihren Klassen. UNICEF hat Spielzeug, Bälle und Volleyballnetze verteilt – für die Mädchen und Jungen die Chance, den Kriegserinnerungen für ein paar Stunden zu entrinnen.

Rosa,10 Jahre aus Peru

Kinderarbeit in Peru

Rosas Gesicht ist schmutzverschmiert. Schweißtropfen rinnen ihr über die Stirn und verschleiern ihre müden Augen. Die Hitze ist unerträglich, in der Luft liegt der beißende Geruch von verfaultem Obst, verrottendem Fleisch und Fäkalien. Geier kreisen am Himmel:  Hier wird täglich der Müll einer Millionenstadt abgeladen.  Mit dem Arm wischt  sich das Mädchen die Stirn ab, der Träger ihres viel zu großen  Tops, das an jeder 16-Jährigen sexy aussehen würde, verrutscht. Rosa greift nach einem der großen Plastiksäcke und beginnt mit bloßen Händen in dem Dreck zu ihren Füßen zu wühlen. Ihre verklebte Hand zieht eine halbverfaulte Orange aus dem Abfallberg. Sie reicht die triefende Frucht ihrem kleinen Bruder Jonathan, der beginnt, sie mit dem Hunger der Verzweiflung auszusaugen.

Rosa ist zehn Jahre alt, ihr Bruder fünf. Jeden morgen, an sieben tagen in der Woche kommen die beiden Kinder mit ihren Eltern und ihrem Onkel gegen halb acht hierher, zur Müllhalde am Stadtrand von Trujillo, im Norden von Peru, knapp 600 Kilometer von Lima entfernt. Ein Ort der den unglaublichen Namen “El Milagro”, das Wunder, trägt.

Gemeinsam sammelt die Familie Papier, Flaschen und Plastikreste, die dann an Zwischenhändler zur Weiterverwertung verkauft. 10 Centimos (3 Cent) gibt es pro Kilo Material – der Gegenwert von einem Brötchen. 10 Centimos, um sich täglich der Gefahr einer Infektion auszusetzen, um jeden Tag müde und schmutzig zu sein nach dem harten Konkurrenzkampf unter den rund 400 “Kollegen”, von denen gut die Hälfte unter 14 Jahren ist. 10 Centimos, um sein Leben  in diesem bestialischen Gestank zu verbringen und in dem Abfall einer Gesellschaft zu wühlen, die so arm ist, dass sie ohnehin nichts zu verschenken hat.

“Die Wagen kommen!” ertönt der Schrei der größeren Jungs. Sie sind die Regenten hier innerhalb des wie eine Mafia organisierten Systems. Mit ihren langen dreizackigen Hacken wühlen sie nicht nur die Müllberge durch, sondern bestimmen auch die klar definierte Rangordnung der verschiedenen Familienclans auf der städtischen Müllhalde. Wer nicht pariert, kann schon mal ein Auge verlieren. Und wer will das schon riskieren, in einem Land, mit einer geschätzten Arbeitslosigkeit von 80 Prozent?

Staub wirbelt auf, als die Laster aus der Innenstadt heranbrausen, scharf wenden und ohne sich um die Menschenmassen zu schreien, zurücksetzen. “Im letzten Jahr ist hier ein Junge überfahren worden”, erzähl Rosa ungerührt, während sich ihre Haut langsam mit der sinkenden Staubschicht überzieht. Die großen Jungs sind nach vorne gestürmt, während der Laster sein verwesendes Gut ausspuckt. Ihre Gesichter sind mit T-Shirts verhüllt, um sich wenigstens leidlich vor dem Gestank zu schützen, sie drängeln und schubsen sich, um die besten Plätze zu ergattern, die ersten in diesem gnadenlosen Konkurrenzkampf zu sein

“An guten Tagen kommen schon so um die 12 Soles zusammen”, behauptet Rosas Vater. Aber gute Tage gibt es eher selten, die fünfköpfige Familien kann sich inzwischen freuen, wenn sie auf 4 bis 5 Soles (1,20 bis 1,50 €) kommt – und liegt damit noch unter dem ohnehin niedrig bemessenen Warenkorb einer peruanischen Durchschnittsfamilie, der bei 2 Soles (60 Cent) pro Kopf angesetzt wird. Highlights gibt es selten. Rosas Vater zeigt auf seine zerkratzte Uhr, deren Band halb zerrissen ist: “Die habe ich vor zwei Jahren gefunden und sie funktioniert immer noch”, strahlt er.

Rosa und Jonathan sind in der Menge verschwunden. Im Gegensatz zu älteren Kindern arbeite das Mädchen nicht mit einer Hacke oder Handschuhen, sondern sucht die wenigen Schätze an diesem furchtbaren Ort mit bloßen Händen. Das abgehackte Bein eines Esels, ein Haufen übelriechendes Gemüse, zerfallene Kleidungsstücke, die erbärmlich stinken – all das schiebt sie zur Seite, um darunter ein Stückchen Pappe hervorzuziehen. “Hier findet man auch manchmal Föten von den illegalen Abreibungen”, zieht sie die Ekelschraube weiter an und Lächelt zum ersten Mal schüchtern.

 Zwei Stunden lang kommen Laster um Laster. Die Mittagshitze macht schwindelig, der Geruch von Fäkalien und vermoderten Lebensmitteln raubt einem schier den Atem. Immer wieder wirbeln Stau, Dreck und Kleinteile in stinkenden Wolken hoch, wenn die Wagen der Stadtreinigung den Unrat auskippen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene drängeln sich um die neu angelieferten Berge, eine Mutter gibt ihrem Kind die Brust, während sie am Boden wühlt, Hunde schnappen nach suchenden Händen, die Geier haben sich längst am Boden niedergelassen und ihren Platz n der Hackordnung erobert.

Dann herrscht plötzlich Stille. Der letzte Wagen ist weg. Rosa ist ebenfalls verschwunden. “Sie ist zur Schule gegangene, das macht sie immer am Nachmittag”, behauptete ihr Vater, während er die Fundsachen auf eine wackelige Eselskarre lädt, um sie am Stadtrand zu verkaufen. Der Arbeitstag auf der Müllhalde ist vorbei. Rosas Schule liegt in “La Esperanza”, wo sie auch wohnt,  in einem verarmen Stadtteil von Trujillo, wo die Straßen ungeteert sind und tiefe Löcher aufweisen, wo die Häuser aus Blech, löcherigem Holz und Stoff zusammengehalten werden. La Esperanza heißt Hoffnung.

Britta Lippold

Venecias, 12 Jahre aus Mosambik

Venecias Traum: Eine AIDS-Waise erzählt


“Ich finde es nicht gerecht, dass mein Bruder nicht mithelfen will, weil er meint, dass er ein Mann ist”, sagt Venecia Vasco. Das sind für die schüchterne Zwölfjährige deutliche Worte, denn sonst berichtet sie eher klaglos über ihren Alltag. Dabei könnte sie gut Hilfe gebrauchen. ”Um 6 stehe ich auf und fege, dann muss ich Wasser und Holz holen, Geschirr spülen, Wäsche waschen und kochen”, erzählt Venecia, die mit ihrem zehnjährigen Bruder und drei Cousinen bei der Großmutter in Cachembe wohnt, etwa eine Autostunde von der mosambikanischen Provinzhauptstadt Tete entfernt.

Nachmittags kommen für Venecia dann die drei schönsten Stunden des Tages: Sie geht zur Schule. ”Portugiesisch ist mein Lieblingsfach”, sagt sie mit leuchtenden Augen. Venecia hat Glück, dass sie weiter zur Schule gehen kann. Denn ihre Großmutter Judite Botao konnte nicht das Geld für die Einschreibgebühr von gut einem Euro pro Kind, sowie für Hefte und Stifte für ihre fünf Enkelkinder aufbringen. Die Gemeinde hat die 68-Jährige mit der Organisation
HelpAge zusammengebracht. Die kleine Organisation kümmert sich mit Unterstützung von UNICEF in Cachembe darum, dass Waisenkinder nicht die Schule abbrechen müssen.

Venecia ist eine von 409 Waisen in dem 3.000-Seelen-Dorf, die mit ihren Großeltern zusammenleben. Venecias Eltern starben bereits vor sieben Jahren. Aber darüber will sie lieber nicht sprechen, die Gegenwart ist schon schwierig genug. Die Provinz Tete, im Korridor zwischen Simbabwe, Sambia und Malawi, liegt mit einer HIV-Ansteckungsrate von 17 Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt von 13 Prozent. Die dramatischen Folgen der Epidemie werden durch die seit zwei Jahren herrschende Trockenheit noch verschärft. Seit vier Monaten hat es in Cachembe nicht mehr geregnet. Mehr als die Hälfte der Haushalte kann ohne Nahrungsmittelhilfe nicht überleben.

Die Dürre und die Aids-Epidemie treffen ein Land, in dem 70 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze von 40 US-Cent am Tag leben. Fast die Hälfte der mosambikanischen Kinder unter fünf Jahren ist chronisch mangelernährt. Schätzungsweise 300.000 Kinder haben bereits einen oder beide Elternteile durch Aids verloren. Viele dieser Waisen können nicht zur Schule gehen, weil sie auf den Feldern arbeiten müssen oder weil niemand da ist, der sie zur Schule schickt. HelpAge hat – gefördert von UNICEF – seit 2002 im Bezirk Changara schon 982 Waisenkinder wieder in die Schule integriert. Damit diese besonders gefährdeten Kinder in den verstreut liegenden Dörfern entdeckt werden, hat HelpAge bisher 50 ortsansässige Freiwillige zu Gemeindehelfern fortgebildet.

Venecia ist stolz. Trotz ihrer schwierigen Lebensumstände wird sie im Dezember die sechste Klasse abschließen. Eine beachtliche Leistung angesichts ihres harten Alltags. Jede Minute, die ihr für sich selbst noch bleibt nutzt sie, um mit ihrer Freundin Cherifa zu reden, vor allem über den Unterricht und ihren Traumberuf: Lehrerin.

Nelinha, 9 Jahre aus Mosambik

 

”Ich mag alles, was in den Büchern steht”, sagt Nelinha Denis. Bisher kennt sie das allerdings nur aus den Erzählungen der Lehrerin, weil es mit dem Lesen bei der Neunjährigen noch etwas hapert. Kein Wunder, denn zu Hause spricht sie Nhungue, eine der Landessprachen in Mosambik, die Bücher sind aber alle auf Portugiesisch.

Außerdem erledigt Nelinha neben der Schule fast einen Vollzeitjob als Hausfrau und Bäuerin. Ihre 65-jährige Großmutter Julia Joao hat nicht mehr genug Kraft, um allein auf dem familieneigenen Feld, der Machamba, zu arbeiten. Immer mehr muss Nelinha übernehmen, neben den traditionellen Aufgaben der Mädchen wie Wasser und Holz holen und Wäsche waschen. Da bleibt ihr nur selten Zeit, um Bata zu spielen, ein Hüpfspiel mit in den Sand gezeichneten Kästchen und einem Stein.

Nelinhas Vater ist schon vor fünf Jahren gestorben. Damals brachten Nachbarn das Mädchen und ihren Bruder zur Großmutter nach Cachembe, etwa eine Autostunde von der Provinzhauptstadt Tete entfernt. ”Ich weiß nicht, wo meine Tochter ist, ob sie noch lebt oder nicht”, sagt Julia Joao resigniert, während Nelinha stumm zur Erde blickt.

Vor kurzem machte die Gemeinde Sozialarbeiter der Organisation HelpAge auf die Familie aufmerksam. Gefördert von UNICEF konnte HelpAge Nelinhas Großmutter dabei helfen, von der Einschreibgebühr für die Schule von gut einem Euro pro Kind befreit zu werden. Dazu müssen die Familien eine Armutsbescheinigung beantragen; ein bürokratischer Vorgang, den die meisten Großeltern schon deshalb nicht bewältigen können, weil sie kein Portugiesisch sprechen. Außerdem bekam Nelinha Hefte und Bleistifte gestellt. In den vergangenen zwei Jahren hat HelpAge – unterstützt von UNICEF – im Bezirk Changara, zu dem auch Cachembe gehört, bereits 50 Freiwillige fortgebildet, damit sie Familien in Not identifizieren und die Gemeinden dabei unterstützen können, mit der wachsenden Zahl von elternlosen Haushalten fertig zu werden.

Denn Nelinha ist nur eine von 409 Waisen in der 3.000-Seelen-Gemeinde Cachembe, die bei den Großeltern leben. Viele der Kinder haben ihre Mutter oder beide Eltern durch Aids verloren. Die Provinz Tete, im Korridor zwischen Simbabwe, Sambia und Malawi, liegt mit einer HIV-Ansteckungsrate von 17 Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt von 13 Prozent. Vor diesem Hintergrund trifft die seit zwei Jahren herrschende Trockenheit die Menschen besonders hart.

Die Bewohner in Cachembe kommen ins Grübeln, wenn sie nach dem letzten Regen gefragt werden und einigen sich dann auf März. Das war aber für die letzte Ernte im April/Mai zu spät. Unter den Bedingungen der Dürre ist es schon für Familien mit einer gesunden Elterngeneration schwierig, den Feldern genug abzuringen. Für Haushalte, in denen Kinder mit ihren Großeltern oder ganz ohne Erwachsene leben, hat sich die Situation in den vergangenen beiden Jahren dramatisch verschlimmert. In Cachembe sind mehr als die Hälfte der Haushalte auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Insgesamt benötigen in Mosambik rund 650.000 Menschen die regelmäßigen Hilfslieferungen.

Die Dürre und die Aids-Epidemie treffen ein Land, in dem 70 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze von 40 US-Cent am Tag leben. Mehr als 40 Prozent der mosambikanischen Kinder unter fünf Jahren sind chronisch mangelernährt. Schätzungsweise 300.000 Kinder haben bereits einen oder beide Elternteile durch HIV/Aids verloren. Viele dieser Waisen können nicht zur Schule gehen, weil sie auf den Feldern arbeiten müssen oder weil niemand da ist, der sich um den Schulbesuch kümmert.
Seit Beginn ihres Engagements im Bezirk Changara vor zwei Jahren konnte die Organisation HelpAge – gefördert von UNICEF – schon 982 Waisen wieder in die Schule integrieren.

Nur 60 Prozent der schulpflichtigen Kinder in Mosambik werden überhaupt eingeschult und nur ein Teil von ihnen schafft den ersten Grundschulabschluss nach der fünften Klasse. Nelinha könnte das gelingen, wenn sie weiterhin genug Unterstützung bekommt. Dann kann sie als nächstes Lesen lernen und vielleicht eines Tages ihren Traum verwirklichen und selbst Lehrerin werden. “Dann verdiene ich genug Geld, um es meiner Großmutter zu geben”, sagt sie. Und nach kurzem Nachdenken: “Vielleicht habe ich ja trotzdem genug Zeit und kann sogar noch Bata spielen.”

So hilft UNICEF in Mosambik

UNICEF sorgt dafür, dass die Waisen in Mosambik weiter zur Schule gehen können. In den von Aids und Dürre heimgesuchten Gebieten organisiert UNICEF zudem

- eine systematische Überprüfung des Ernährungszustandes und Verteilung von angereicherter Zusatznahrung,
  um lebensbedrohliche akute Mangelernährung zu vermeiden;

- Brunnenbau und -sanierung, um den Zugang zu sicherem Trinkwasser zu verbessern. So wird die Gefahr von
  Durchfallerkrankungen verringert und insbesondere Mädchen verlieren weniger Zeit beim Wasser holen;

- Impfkampagnen und die Ausgabe von Vitamin A, um Epidemien wie Masern zu verhindern und die geschwächten Kinder vor
  anderen Krankheiten zu schützen;

- die Betreuung von HIV-Infizierten und Aidskranken und deren Familien sowie breit angelegte Aids-Aufklärungskampagnen.

So können Sie helfen:

Für 16 Euro kann UNICEF ein Kind ein Jahr lang mit Schulmaterial versorgen.

Für 50 Euro kann UNICEF ein Fahrrad anschaffen, mit dem die freiwilligen Gemeindehelfer auch abgelegene Gegenden erreichen können, um die Waisen zu identifizieren und Unterstützung zu organisieren.

Chupica, 10 Jahre aus Mosambik


 

Traumberuf: Lehrerin

Mit dem Lesen kämpft sie noch, aber schreiben tut die zehn-jährige Chupica Marco für ihr Leben gern. Das bestätigt auch ihre Lehrerin Sandra Bulaumde. Und Sport gefällt dem Mädchen. Dass ihre Grundschule in Cachembe, einem Dorf in der mosambikanischen Provinz Tete, keinen Ball hat, stört Chupica nicht weiter, „Hauptsache, ich kann laufen. Ich laufe schneller als die Jungen“, erzählt sie stolz. Trotzdem will sie keine Sportlerin werden, wie ihre Landsmännin, die Weltklasse-Läuferin Lurdes Mutola, sondern Lehrerin.

Ihre Großmutter Marta Siawalha ist schon froh, dass Chupica vorerst weiter zur Schule gehen kann. Denn die Witwe hat große Schwierigkeiten, Chupica und deren jüngeren Bruder allein durchzubringen. Sie ist auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen und kann nicht die Einschreibgebühr für die Schule von gut einem Euro bezahlen. Mit Hilfe der Organisation HelpAge konnte die Familie aber eine Armutsbescheinigung beantragen und von der Zahlung befreit werden. Außerdem stellt HelpAge mit Unterstützung von UNICEF Chupica und anderen besonders bedürftigen Kindern Hefte und Stifte zur Verfügung.

Chupica ist Vollwaise. Ihr Vater ist noch vor ihrer Geburt gegen Ende des Bürgerkriegs in Mosambik 1992 umgekommen, ihre Mutter ist drei Jahre später gestorben. Woran, darüber schweigt die Großmutter. In dem 3.000-Seelen-Dorf Cachembe leben derzeit 409 Waisen mit ihren Großeltern zusammen. Sehr viele dieser Kinder haben ihre Mutter oder beide Eltern durch Aids verloren. Die Provinz Tete, im Korridor zwischen Simbabwe, Sambia und Malawi, liegt mit einer HIV-Ansteckungsrate von 17 Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt von 13 Prozent. Vor diesem Hintergrund trifft die seit zwei Jahren herrschende Trockenheit die Menschen besonders hart.

Die Bewohner in Cachembe kommen ins Grübeln, wenn sie nach dem letzten Regen gefragt werden und einigen sich dann auf März. Das war aber für die letzte Ernte im April/Mai zu spät. Unter den Bedingungen der Dürre ist es schon für Familien mit einer gesunden Elterngeneration schwierig,  den Feldern genug abzuringen. Für Haushalte, in denen Kinder mit ihren Großeltern oder sogar ohne Erwachsene leben, hat sich die Situation in den vergangenen beiden Jahren dramatisch verschlimmert.

Während Chupica wie eine gelernte Köchin im Kochtopf über der Feuerstelle vor ihrer Hütte rührt, erzählt sie von ihrem Tagesablauf: Neben der Schule muss sie Wasser und Holz holen, Kochen, Spülen und das familieneigene Feld, die Machamba, bestellen. „Zum Brunnen ist es nicht weit, aber zum Holz holen bin ich eine Stunde unterwegs“, sagt das Mädchen. Ihre Großmutter, die ihr Alter nicht kennt, bestätigt, dass sie es nicht mehr schafft, wie früher Mais anzubauen. In Cachembe sind mehr als die Hälfte der Haushalte auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Insgesamt benötigen in Mosambik rund 650.000 Menschen die regelmäßigen Hilfslieferungen.

Die Dürre und die Aids-Epidemie treffen ein Land, in dem 70 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze von 40 US-Cents am Tag leben. Über 40 Prozent der mosambikanischen Kinder unter fünf Jahren sind chronisch mangelernährt. Schätzungsweise 300.000 Kinder haben bereits einen oder beide Elternteile durch Aids verloren. Viele dieser Waisen können nicht zur Schule gehen, weil sie auf den Feldern arbeiten müssen oder weil niemand da ist, der sich um den Schulbesuch kümmert.

Seit Beginn ihres Engagements im Bezirk Changara vor zwei Jahren hat HelpAge bereits 982 besonders gefährdete Kinder wieder in die Schule integriert. Mit Unterstützung von UNICEF wurden in dem Bezirk, zu dem auch Cachembe gehört, zudem 50 Freiwillige fortgebildet, damit sie Familien in Not identifizieren und möglichst viele Kinder davor bewahren, die Schule abzubrechen.

Nur 60 Prozent der schulpflichtigen Kinder in Mosambik werden überhaupt eingeschult und nur ein Teil von ihnen schafft den ersten Grundschulabschluss nach der fünften Klasse. Chupica hat also noch Glück gehabt, dass sie bisher in der Schule bleiben konnte. Mit etwas Geduld wird sie neben ihrer Muttersprache Nhungue auch noch die offizielle Unterrichtssprache Portugiesisch lernen. So kann sie vielleicht eines Tages ihren Traum verwirklichen und selbst Lehrerin werden. Wenn sie sich den langen Atem einer Läuferin erhält und weiterhin genug Unterstützung bekommt.

So hilft UNICEF in Mosambik

UNICEF sorgt dafür, dass die Waisen in Mosambik weiter zur Schule gehen können. In den von Aids und Dürre heimgesuchten Gebieten organisiert UNICEF zudem

- eine systematische Überprüfung des Ernährungszustandes und Verteilung von angereicherter Zusatznahrung,
  um lebensbedrohliche akute Mangelernährung zu vermeiden;

- Brunnenbau und -sanierung, um den Zugang zu sicherem Trinkwasser zu verbessern. So wird die Gefahr von
  Durchfallerkrankungen verringert, und insbesondere Mädchen verlieren weniger Zeit beim Wasser holen;

- Impfkampagnen und die Ausgabe von Vitamin A, um Epidemien wie Masern zu verhindern und die geschwächten Kinder vor
  anderen Krankheiten zu schützen;

- die Betreuung von HIV-Infizierten und Aidskranken und deren Familien sowie breit angelegte Aids-Aufklärungskampagnen.

So können Sie helfen:

Für 16 Euro kann UNICEF ein Kind ein Jahr lang mit Schulmaterial versorgen.

Für 50 Euro kann UNICEF ein Fahrrad anschaffen, mit dem die freiwilligen Gemeindehelfer auch abgelegene Gegenden erreichen können, um die Waisen zu identifizieren und Unterstützung zu organisieren. Kerstin Reisdorf

Nachbereitung 2012 ist der erste Schritt zur Vorbereitung 2012/2013 in Russland

Altkreis Bersenbrück. Für die Verantwortungsträger des Netzwerkes „Zirkus der Kulturen“ neigt sich ein besonderes Jahr dem Ende entgegen: „Das Deutschlandjahr 2012/2013 ausgeschrieben in Russland unter dem Thema: Deutschland und Russland: gemeinsam die Zukunft gestalten“. „Wir bewegen Jugend- Jugend bewegt Gesellschaft“ war und ist das Motto der jeweils drei Maßnahmen in diesem und kommenden Jahr, mit dem sich Deutsche und RussenInnen gemeinsam beim Veranstalter, dem Goethe- Institut in Moskau, eingeloggt haben. In den beiden Inlandsmaßnahmen (Mollseifen/ Sauerland und Rieste/ Alfsee) und der Auslandsbildungsmaßnahme (Region Perm/Ural) betreuten insgesamt 50 aus- und fortzubildende russische und 70 deutsche JugendleiterInnen verschiedener Bildungseinrichtungen knapp 200 SchülerInnen der von Ravensberg- Oberschule aus Bersenbrück, der Integrierten Gesamtschule Fürstenau, der Paul- Moor- Schule der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück und dem Kinderhof Campemoor (wir berichteten!).

 

„Wir haben noch nie so viele Anträge auf Sozialhilfeplätze bei den einzelnen Landkreisen und Kommunen stellen müssen,
wie in diesem Jahr“, hob Jörg Klose (Münster) Netzwerkkoordinator, hervor,
„egal aus welchen Altersgruppen sich die TeilnehmerInnen dieser interkulturellen Bildungsmaßnahe angemeldet haben“.

Ein weiterer Antrieb sich besonders gut auch für das kommende Jahr auf diese Maßnahmen vorzubereiten.

Frei nach dem Motto „Nachbereitung ist der erste Schritt zur Vorbereitung“ werden bereits jetzt die Weichen gestellt für das kommende Jahr und die jeweiligen Teams zusammengestellt. Außerdem werden die Höhepunkte des Jahres ihren Niederschlag in der Jahresdokumentation finden: Die Auszeichnung als UNICEF- Preisträger „Juniorbotschafter 2012“ in der Paulskirche in Frankfurt und die Ehrung für die 12jährige, intensiv gelebte deutsch- russische Beziehung durch das Komitee für Jugendpolitik der Verwaltung Perm (Ural).

In Kooperation mit der Organisation „New Generation“ der Region Perm, werden 2013 das erste Mal auch in Russland jüngere SchülerInnen der Umgebung im Ural direkt auf einem riesigen Sport- und Spielgelände am Fluss Kama nach dem Bildungskonzept „Zirkus der Kulturen“ von deutsch- russischen Jugendleiterteams betreut. Ein „Win- Win- Agreement“ macht es möglich, in 10 Tagen ein Komplettangebot mit 15 verschieden Workshops aus dem Bereich Kunst, Musik, Tanz, Sport, Zirkus etc. „auf die Beine zu stellen!“ In „Räumen der Interessen“ können die Kinder dann auch verschiedene Ländergruppen wählen und sich mit dem Alltagsleben, der Religion, den Kinderrechten, Kultur und Geschichte des jeweiligen Landes auseinandersetzten. Ein „Fest der Kulturen“ bildet dann den Abschluss der Begegnung.

„Bleiben wird auch die „Zirkus on Tour- Show“ aus dem Sommerprojekt am Alfsee, die in diesem Jahr erstmalig die Workshop- Ergebnisse am Ende der internationalen Begegnung in den Grundschulen in Alfhausen und Rieste präsentierte“, kommentierte Viktoria Adam von der von Ravensberg- Oberschule Bersenbrück, die zukünftige Migrationsbeauftrage des Netzwerkes „Zirkus der Kulturen“.

„Es gibt noch viel zu tun“, so Joachim Ebel, Workshopkoordinator des Netzwerkes, vom Judo- Club- Greven und Klemens Wolf, Referent für interkulturelle Erziehung, von der Integrierten Gesamtschule Fürstenau.

 

Gespannt ist man auch auf die Ergebnisse des zum Deutschlandjahr in Russland ausgeschriebenen Umweltwettbewerbes „Wir und die Zukunft: der grüne Blick“.

Kunst- und Umwelt im „documenta- Jahr“ verbindend, haben zwei internationale Teams jeweils ein Plakat aus dem Fundus der Kunst- Umwelt- Originale aus den vergangen 12 Jahren erstellt.

Der jeweilige Bilderrahmen besteht aus dem aus den Gewässern des Landkreises Osnabrück „gefischten“ und gereinigten Plastikmüll.
Die Tischlerei Wehlage stellte die Sperrholzplatten und die Druckerei Kuper die Plakatkopien zur Verfügung. Die Originale können im Umweltlernstandort
„Haseniederung“ in Alfhausen besichtigt werden, die Kopien liegen beim Umweltbundesamt in Dessau. Nun die Beiträge

1.     Team Pia Tabea Visse (Bakum) und Vlada Khovrina (Perm) u.a.

Kategorie: „Zukunft des Wassers“

Thema: „Auf der Suche nach dem Glitzern des Wassers“

2.     Team Viktoria Adam (Bersenbrück) und Maxim Akhmadiev (Perm)

Kategorie: „Bedrohte Vielfalt“

Thema: „Auf keinem Auge blind- Eine Chance auch für Mutter Erde“.